Hallo Leute,
ich habe den neuen Expander aus dem Hause Hoffrichter für ein paar Tage zum Ausprobieren da.
Gegenüber dem Vorgängermodell hat er 24 statt 23 Register - auf dem identischen Frontpanel des Gehäuses musste der Tremulant in I dafür einem zusätzlichen Hw-Register weichen.
Augen- und ohrenfälligste Neuerung: Es sind vier (fast) komplette zweimanualige Orgeln gesampelt, dazu ein zweimanualiges Cembalo.
Die Dispositionen der importierten Instrumente findet ihr hier:
https://www.dropbox.com/s/7lyqo8ahegb6y7k/Disp_B225_SE24m_oS.pdf?dl=0Und da ist auch ein Bildchen:
https://www.dropbox.com/s/vgx8nksx7fye7yr/SE24m_3.jpg?dl=0Die verschiedenen Orgeln lassen sich mit mit zwei weißen Knöpfen (mit denen man beim Vorgänger die beiden Dispositionen werkweise umschalten konnte) wählen und laden. Der Ladevorgang dauert gefühlte 5 sec.
Evtl. eingestellte Registierungen werden auf null gestellt.
Die Registertasten tragen vier Bezeichnungen, was nur möglich war durch eine 2pt. kleinere Schrift. Aber sie ist immer noch gut lesbar.
Mein Exemplar - frisch aus der Schmiede - gehört offensichtlich noch zur Vorserie, denn ich habe noch ein paar Dreckfuhlerchen gefunden ...
Als Neuheit hat der 24m ein zuschaltbares Trakturgeräusch. Ich vermute mal, das es über das Intonationsprogramm in der Lautstärke regelbar ist. Und das wäre ein äußerst sinnvolles Feature. Denn bei Orgel 1 (die mir per Ohrenschein bekannte Schuke aus Salzwedel, St. Katharinen) klappern Trakturen und Ventile ganz schön heftig, wenn man sich auf Subaß und Gedeckt beschränkt.
Auch die beiden anderen Zugaben, Winddruckschwankung und Zufalls-Mikroverstimmung, sollten auf jeden Fall fein dosierbar sein. Sinnvoller Weise mit Bordmitteln. Vielleicht geht da ja noch was über die vorhandenen Tasten - wie bei der Cecilia.
Klanglich tippe ich auf Einzelton-Sampling oder eine exzellente und aufwändige Nachbearbeitung. Vor allem die Zungen haben die ein oder andere "Macke" auf einzelnen Tönen, die auf Ton-für-Ton-Recording schließen lässt. Das Ergebnis kann sich hören lassen. Das ist Premium-Qualität - womit der Listenpreis von knapp 3.200€ für das Kistchen sich rechtfertigen lässt.
Damit Ihr Euch selber überzeugen könnt (lt. H's Homepage gibt es das Gerät ja noch gar nicht), nehme ich in den nächsten Tagen ein paar Klangproben auf und stelle sie als wav-Dateien in meine Dropbox.
Als "Versuchsaufbau" nehme ich mein Feldorgel-Equipment - also den Dave 8. Nur als "Workstation" gönne ich mir den Luxus meines X360-Spieltisches mit den feinen Holzkernklaviaturen.
Ich denke, dass ich identische kurze Stücke an allen vier Instrumenten mit vergleichbaren Registrierungen aufzeichne, damit wären die für einen "synauralen" Eindruck nötigen Rahmenbedingungen weitgehend optimiert.
Ich verwende den im SE24m eingebauten vierstufigen Hall. Für die ersten beiden Instrumente, die in recht halligen Räumen stehen, die Stufe 4; für die beiden anderen, die meinen Recherchen zufolge in Dorfkirchen mit viel Holz und umlaufenden Emporen stehen, nehme ich Stufe 3. Beide sind für ausgesprochene Hallfetischisten sicher immer noch arg trocken. Ich mag es so.
Kollege Bernd "wohli" hat den Expander ja schon ein paar Wochen im Einsatz und kann sicher ergänzende oder korrigierende Beiträge leisten.
LG
Michael